QMS in Arztpraxen  
Brauchen Arztpraxen QMS?

Ja, denn durch die Festlegungen im § 135a des SGB V stellt sich für Arztpraxen nicht mehr die Frage ob, sondern nur noch wie ein Qualitätsmanagementsystem sinnvoller Weise aufgebaut wird.

Der Gemeinsame Bundesausschuss hat mit der seit 2006 verbindlichen QM-Richtlinie neben bestimmten Mindestinhalten für ein QMS in Arztpraxen auch vorgegeben, bis zu welchem Zeitpunkt die Umsetzung erfolgen muss: Spätestens Ende 2009 sollte Ihr QMS erfolgreich im Einsatz sein.

Ab 2011 erfolgt eine systematische Überprüfung der QMS von jährlich 2,5% aller Arztpraxen durch die QM-Kommission der KVen.

Muss ich mein QMS zertifizieren lassen?

Nein, denn bislang gibt es keine Pflicht zur Zertifizierung des eingeführten QMS. Sie können also Ihre zeitlichen und finanziellen Ressourcen ganz auf den QMS-Aufbau konzentrieren.

Das kommt Ihnen zugute, denn der größte Nutzen für eine Arztpraxis ergibt sich aus einem gut aufgebauten QMS. Ob darüber hinaus die verhältnismäßig kostenintensive Zertifizierung einen Gewinn für Sie darstellt, hängt unter anderem von den speziellen Anforderungen Ihrer Kunden und Vertragspartner ab und muss im Einzelfall entschieden werden.

Wie baut man ein effektives QMS auf? Und welche Vorteile haben Sie als Arzt von einer Beratung?

Mit einer Summe von 1000 Arbeitsstunden und mehr können Arzt und Mitarbeiter von Praxen rechnen, die sich den QMS-Aufbau ohne externe Hilfe aufbürden. Meist dauert der Aufbau auf diese Weise mehrere Jahre.

Mit externem Know how geht es einfacher und schneller: Unsere Kunden haben erkannt, dass die Einführung und Umsetzung eines gut funktionierenden QMS ohne fundierte Beratung und fachkundige Begleitung parallel zum normalen Arbeitsaufkommen nicht zu bewältigen ist.

Qualität effizient und nachhaltig oder nur schnell und billig?
Wovon haben Sie mehr?

Viele Beratungsangebote scheinen zunächst preisgünstig zu sein. Betrachten Sie aber die mit dem Angebot abgegoltenen Leistungen, etwa wie oft und wie lange der Berater zu Ihnen in die Praxis kommt, trennt sich schnell die Spreu vom Weizen.

Meist ist kaum Zeit vorgesehen, um sich wirklich mit Ihrer Praxis und den individuellen Abläufen zu befassen und die Erfahrung zeigt: Allein mit der Erstellung eines QMS-Handbuches ist es nicht getan.

Langfristige Effekte eines guten QMS

Weit über die Zertifizierung hinaus bietet Ihnen ein gut eingerichtetes QMS folgende Vorteile:

1. Ein QMS verbessert Effizienz und Qualität der Praxis.

Alle qualitätsrelevanten Abläufe in Ihrer Praxis werden systematisch erfasst, dokumentiert und auf Optimierungsmöglichkeiten überprüft.

Das gesamte Team ist von Anfang an dabei und kann Erfahrungen und eigene Ideen einbringen: Dieses kreative Potenzial der Mitarbeiter ist ein wichtiger Baustein zu Ihrem individuellen QMS.

Die Festlegung von speziell für Ihre Praxis erarbeiteten und angepassten Standards führt zu erheblichen Verbesserungen der Abläufe, verringert das Auftreten von Fehlern und erleichtert die Einarbeitung neuer Mitarbeiter.

2. Ein QMS ist ein individuelles Werkzeug zur ständigen Verbesserung.

Nutzen Sie es überall dort, wo in Ihrer Praxis Probleme oder Fehler auftreten. Sie werden zunehmend Verbesserungen feststellen.
Gemeinsam mit Ihnen passen wir das QMS an Ihre Bedürfnisse an, damit Sie die gewünschten Effekte auch nachhaltig erzielen.

3. Ziel eines QMS ist die Zufriedenheit Ihrer Kunden.

Selbstverständlich möchten Sie, dass in Ihrer Praxis die Erwartungen jedes Patienten über den Wunsch auf Genesung hinaus zuverlässig erfüllt werden, damit der Patient gerne wiederkommt.

Ein QMS fördert die klare Strukturierung Ihrer Praxis und ermöglicht einen ausgeglichenen Arbeitsalltag Ihrer Mitarbeiter.

Nur zufriedene und motivierte Mitarbeiter können all ihre Aufgaben optimal erfüllen und so die Zufriedenheit der Patienten verbessern.

Basisnormen des QMS

Die Anforderungen, die Ihr QMS mindestens erfüllen muss, sind in der QM-Richtlinie des Gemeinsamen Bundesausschusses festgelegt.

Darüber hinaus orientiert sich ein QMS in der Regel an einem Modell, das üblicherweise in einer Norm niedergelegt ist.
Die bekannteste weil weitverbreitetste Norm ist die DIN EN ISO 9001. Sie ist über alle Branchen hinweg ein Begriff für QMS.
Ein weiteres branchenübergreifendes Modell ist das EFQM-Modell, hier ist allerdings keine Zertifizierung möglich.

Daneben existieren ärztespezifische QM-Modelle, die meist Bestandteile und Methoden aus der ISO 9001, dem EFQM-Modell oder beiden Ansätzen entlehnt haben. Hierunter fallen QEP, KTQ, EPA, KPQM u.a.. Zum Aufbau des QMS muss man sich bei diesen Modellen meist durch einen sehr umfangreichen Katalog an Anforderungen und Kriterien arbeiten, die entsprechend in der Praxis umzusetzen sind. Der Umsetzungsaufwand ist dabei im Vergleich zu einem QMS nach ISO 9001 sehr hoch. Die KBV hat die Eigenarten einiger dieser Modelle in einer tabellarischen Gegenüberstellung übersichtlich zusammengestellt.

Wir empfehlen Ihnen, mit der einfachen Variante anzufangen: der Kombination aus QM-Richtlinie und ISO 9001. Hiermit erfüllen Sie zum einen die rechtlichen Vorgaben und haben zum anderen ein effektives, zertifizierungsfähiges QMS mit vergleichsweise geringem Aufwand aufgebaut.
Weiterer Vorteil der ISO 9001: Sie ist die bekannteste QM-Norm. Und sofern gewünscht, lassen sich später jederzeit die Inhalte eines der ärztespezifischen Modelle aufsatteln.